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GESCHICHTE. 63 Aufschwung konnten sich die Israeliten dem Beispiel der von ihnen
unterjochten Stämme nicht entziehen, sondern die grosse Masse des
Volkes verfiel fort und fort wieder dem Götzendienst. In Syrien
war der Cultus des Baʿal (Sonnengott) und der Astarte, welche
als Mondgöttin mit unsittlichem Cultus verehrt wurde, verbreitet;
dem Götzen Moloch wurden Kinderopfer dargebracht. Auch der
sogenannte Höhendienst, der früher bei den Hebräern verbreitet
war, wurde von späteren Geschichtschreibern dem Götzendienst
gleichgestellt. Der Zusammenhang der israelitischen Stämme wurde
beständig lockerer, wenn auch zu Silo das Nationalheiligthum
der Stiftshütte fortbestand; ja es kam bisweilen zu Fehden unter
den einzelnen Stämmen, wie z. B. der blutige Kampf gegen Ben-
jamin
. Unter diesen Umständen war es natürlich, dass das Volk
Israel von seinen Nachbarn vielfach angefochten und bedrängt
wurde. Laut ägyptischen Berichten stand damals Syrien mehr
oder weniger unter der Oberherrschaft der Pharaonen; aber diese
liessen den einzelnen Ländern und Fürsten viel Spielraum. Wir
blicken in eine rohe, wilde Zeit des allgemeinsten Faustrechts und
immerwährender Fehden. Bisweilen ermannten sich die Israeliten
oder wenigstens einzelne ihrer Stämme unter einem Anführer
(Richter) und erwehrten sich der Fremdherrschaft auf einige Zeit;
so wurden sie von der achtjährigen Herrschaft des Königs von Meso-
potamien
durch Othniel befreit. Hierauf fielen sie für 18 Jahre
in die Hand der Moabiter, bis Ehud deren König ermordete und
die Moabiter wieder über den Jordan zurücktrieb. Jabin, der König
von Chasor in Nordpalästina, unterjochte einzelne Stämme von
Israel 20 Jahre lang; die Erhebung derselben unter der Richterin
Debora und dem Naphtaliten Barak führte diesmal die Befreiung
herbei. Von Osten her unternahmen die Midjaniter Raubzüge.
Oefters mussten sich während dieser Zeit die Israeliten in Höhlen
und Schluchten zurückziehen, doch tritt immer wieder unter dem
Volke von Zeit zu Zeit ein kräftiger, energischer Mann auf, so
Gideon, Jephtah u. a.

Wiederum geriethen sodann die Israeliten in Bedrängniss durch
die Ammoniter und Philister. Erstere wurden von Jephtah besiegt
(Richter 11); letztere begannen damals, wahrscheinlich durch neuen
Zuzug von aussen verstärkt (s. S. 326), sich mächtig zu rühren; sie
wurden den im Süden wohnenden Stämmen Israel’s bald furchtbar.

Für die Israeliten waren indess die Angriffe der Philister segens-
reich
, insofern sie dadurch zu einer energischeren Consolidirung
ihres Staatswesens gezwungen wurden, aber freilich erst nach man-
chen
Niederlagen. In die Zeit dieser Kämpfe gehören auch die
Heldenthaten Simson’s. Noch unter Eli, dem letzten eigentlichen
Richter, dauerte die Philisterherrschaft, namentlich im Süden des
Landes fort; Eli’s eigene Söhne fielen im Kampf gegen die Feinde.
Derartiges Missgeschick wird von der Ueberlieferung stets auf den
Götzendienst zurückgeführt. Erst dem Richter Samuel gelang es,